“So möchte ich auch Anderen einmal helfen können!” - das wurde mir in der Wochen nach meiner traditionellen Zeremonie mit den heiligen Pilzen der Mazateken klar… zu dieser Zeit steckte ich in einer tiefen Krise, beruflich und privat. Immer wieder landete ich in den gleichen Beziehungsmustern, und das obwohl ich mir einredete auch alleine gut zurecht zu kommen. Meine Arbeit in der Anästhesie hatte mich in eine Sackgasse geführt. Ich empfand mich bei meiner Arbeit als austauschbar, arbeitete in einem stressigen und oft undankbaren, manchmal feindseligen Umfeld. Ich war so unglücklich wie noch nie in meinem Leben. Rückblickend würde ich sagen, ich war zumindest in einem schweren Burn-out, wenn nicht sogar in einer depressiven Episode. Ich kam nicht mehr aus dem Bett, einen Sinn im Leben gab mir nur meine 500km entfernte lebende Tochter.

Bei dieser psychedelischen Erfahrung, die mein Leben verändert hat, begegnete ich meiner verstorbenen Großmutter, die in den ersten Jahren meines Lebens eine wichtige Bezugsperson gewesen war - bis wir in eine andere Stadt zogen. Der große Schmerz der Trennung hatte ich irgendwann unterdrückt, abgespalten, genau wie den Schmerz und die Einsamkeit durch viele folgende Umzüge. Ich konnte einen Teil dieses Schmerzes loslassen und hatte weniger Angst, mich Menschen so zu zeigen, wie ich bin.”