Integrationstherapie

Intensive, therapeutische Arbeit für die Integration schwieriger und herausfordernder Erfahrungen.

Viele Erfahrungen können sehr gut alleine, in der Gruppe oder mit einem Coach integriert werden. Gelegentlich gibt es jedoch Erfahrungen, die einen deutlich intensiveren Integrationsprozess verlangen - insbesondere die Integration herausfordernder Erfahrungen.

  • Die Integration herausfordernder und schwieriger Erfahrungen benötigt oft Techniken aus dem Bereich der Psychotherapie und Traumatherapie.

  • Dazu betrachten wir nicht nur isoliert deine Erfahrung alleine, sondern setzen sie in den Kontext deiner vorangegangenen Erfahrungen, deiner Lebensgeschichte und deiner Bedürfnisse. Gerade wenn es um Integrationsarbeit im Hinblick auf vergangene Traumata geht, ist ein intensiver Bezug und eine Bearbeitung dieser Vergangenheit oft ein unverzichtbarer Teil des Prozesses.

  • Für diese intensive Arbeit werden in der Regel zumindest 6-10 Sitzungen benötigt, um eine umfassende Integration zu erreichen. Oft starten wir in wöchentlichem oder zweiwöchentlichem Rhythmus und passen diesen mit Fortschreiten der Therapie nach Bedarf an.

Warum Integrationstherapie?

Mein Angebot:

Integrationstherapie (50min für 149€ oder 90min für 269€)

In der Regel sind 6 bis 10 Sitzungen nötig, in denen wir ausreichend Zeit finden, uns deinen wichtigsten Themen zu widmen - individuell nach deinen Bedürfnissen:

  • Ergründen und Verstehen deiner Herausforderungen und Schwierigkeiten, die eine Integration der Erfahrung verhindern.

  • Nutzung von traumatherapeutischen Techniken zur Konsolidierung von Bildern, Emotionen und kognitiven Inhalten zu einer kohärenten Erinnerung, die dann in biografisches Gedächtnis integriert werden kann

  • Aufbau von Ressourcen und Plänen für weitere, unabhängige Integrationsarbeit.

Beratung anfragen!

Schreib mir eine kurze Nachricht und lass mich wissen, wie ich dir helfen kann!

  • Bitte beachte, dass E-Mails über das Internet versendet werden und während der Übertragung von Dritten eingesehen werden könnten. Ich lege größten Wert auf den Schutz deiner persönlichen Daten und treffe alle notwendigen technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen, um Ihre Daten zu schützen. Dennoch kann bei der Kommunikation per E-Mail die vollständige Datensicherheit nicht garantiert werden. Für die Übermittlung sensibler oder hochvertraulicher Gesundheitsinformationen empfehle ich daher den altmodischen Weg über Post oder Fax. Deine Daten werden ausschließlich zur Bearbeitung deiner Anfrage gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und den berufsspezifischen Datenschutzbestimmungen verarbeitet. Du habst jederzeit das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung Ihrer gespeicherten Daten, ein Widerspruchsrecht gegen die Verarbeitung sowie das Recht auf Datenübertragbarkeit gemäß den Bedingungen der DSGVO. Bei Fragen zum Datenschutz kontaktiere bitte unseren Datenschutzbeauftragten unter datenschutz@psychedelic-therapies.de

Wann benötige ich Integrationstherapie?

Fehlender Abschluss der psychedelischen Erfahrung

Gerade bei schwierigen Erfahrungen ist es wichtig, ein Gefühl des Abschlusses zu erreichen. Wenn sich eine schwiereige psychedelische Erfahrung nicht abgeschlossen anfühlt, erlebst du möglicherweise weiterhin Ängste, Traurigkeit oder andere schwierige Emotionen, Erinnerungen oder Körperempfindungen, die dein alltägliches Leben erschweren oder sogar unmöglich machen. Diese lassen sich gut im Rahmen einer Integrationstherapie bearbeiten, die Erfahrung kann zu einem Abschluss geführt werden.

Zugang zu fragmentierten oder dissoziierten Erinnerungen traumatischer Erfahrungen

Während psychedelischen Erfahrungen kommt es immer wieder dazu, dass traumatische Erfahrungen aktiviert und erneut durchlebt werden. Dies kann ein wichtiger Schritt zur Verarbeitung dieser Erinnerungen sein. Andererseits können diese Erfahrungen auch sehr destabilisierend sein, weil die üblichen Bewältigungsstrategien, die im Alltag vor zu schmerzhaften Erinnerungen schützen, während einer psychedelischen Erfahrung oft nicht mehr funktionieren. Gerade in unpassendem Setting, bei fehlender, spezifischer Vorbereitung, zu hoher Dosierung oder ohne enge Begleitung kann eine Situation entstehen, die eine ähnliche Machtlosigkeit oder Ausgeliefertsein wie in der traumatischen Situation selbst erzeugen, und damit die traumatische Erfahrung noch stärker verankern. Ebenso ist es möglich, dass Bilder oder Emotionen zugänglich werden, die zuvor gut abgeschirmt waren. Wenn diese nach der Erfahrung weiterhin zugänglich bleiben, kann aus einer Erinnerung ganz ohne emotionalen Zugang eine Erinnerung mit plötzlichen, überwältigenden Emotionen oder Bildern wird. Während dies ein wichtiger Schritt in der Verarbeitung sein kann, kann er zu unpassender Zeit unser Leben stark belasten oder unser Funktionieren im Alltag beeinträchtigen. Dadurch kann auch ungesundes Vermeidungsverhalten entstehen, das eine weitere Verarbeitung des Traumas blockiert.

Auftauchen neuer, schwieriger Szenen oder unklarer Erinnerungen

Bei diesen schwierigen Szenen oder Erinnerungen ist oft unklar, ob sie wirklich ein Teil unseres Lebens waren, auf irgendeine Art und Weise “zu uns gehören”, oder ob sie eher den metaphorischen Charakter eines Alptraums haben. Schwierig sind besonders Szenen, die von körperlichem oder emotionalem Missbrauch handeln, dessen wir uns zuvor gar nicht bewusst waren. Manchmal mögen sich diese Inhalte auch anfühlen, als stammten sie einem “vergangenen Leben”, oder aus dem Leben einer unserer Vorfahren. In diesen Situationen besteht oft ein fast übermächtiges Bedürfnis zu ergründen, ob diese Erinnerungen wahr sind. Die Frage nach der Wahrheit kann starke Ängste und Unsicherheiten verursachen, und in schlimmsten Fall wichtige zwischenmenschliche Beziehungen nachhaltig schädigen. Gleichzeitig kann die intensive Beschäftigung mit dem Finden der objektiven Wahrheit die emotionale Verarbeitung blockieren und ein Gefühl des Abschlusses verhindern.

Traumatisierende Erfahrungen

Auch ohne vorherige traumatische Erfahrungen können uns psychedelische Erfahrungen an Orte führen, an denen wir mit unseren existenziellen Urängsten konfrontiert werden, wie Tod, absoluter Abgetrenntheit und Einsamkeit oder der Erfahrung einer vollkommenen Sinnlosigkeit des Seins. Gerade bei intensiven psychedelischen Erfahrungen wie hohen Dosen von LSD oder Psilocybin, Ayahuasca oder 5-MeO mag ein Kontakt zur Welt außerhalb der Erfahrung kaum noch möglich sein, so dass es, ähnlich zu realen traumatischen Erinnerungen, zur Erfahrung absoluter Machtlosigkeit und Ausgeliefertseins kommen kann. Manchmal wird auch die Umgebung, die Facilitator oder anderen Teilnehmer als stark bedrohlich erlebt. Die entstehenden starken Ängste, zusammen mit der durch die oft logisch nur sehr schwer zu fassende Erfahrung, kann zur Ausbildung einer PTBS-artigen Symptomatik führen, mit Flashbacks, Ängsten, Alpträumen, gedrückter Stimmung oder übermächtigem Verlangen danach, die Erinnerungen an die Erfahrung zu vermeiden. Oft sind die Symptome, die nach der Erfahrung auftreten, noch belastender als die Erinnerungen Erfahrung selbst. Aber auch das Verhalten der Facilitator während der Erfahrung kann zu Traumatisierungen führen, insbesondere wenn es dazu kommt, dass der Teilnehmer - vielleicht zum Schutz für sich selbst, oder für andere - festgehalten wird, oder auf andere Art in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde.

Psychedelika als einziger Weg zu “wahrer Spiritualität”?

Gelegentlich kommt es durch psychedelische Erfahrungen dazu, dass anstelle der erhofften Heilung psychedelische Erfahrungen dazu führen, dass eine Zuflucht in den anderen Realitäten oder Spiritualität gesucht wird. Traditionelle oder neo-schamanische metaphysische Vorstellungen wie die Präsenz von Geistern, Dämonen oder anderen Wesen, werden als absolute Realitäten betrachtet, vielleicht verbunden mit der Vorstellung, auserwählt zu sein, über übernatürliche oder transzendentale Fähigkeiten zu verfügen oder durch die psychedelischen Erfahrungen in Besitz von geheimem Wissen gelangt zu sein. Während ich im Bezug auf die absolute Wahrheit metaphysischer oder religiöser Überzeugungen eine agnostische Einstellung trage, und spirituelle Entwicklung und Wachstum als eine wichtige Komponente psychedelischer Erfahrungen betrachte, kann die Zuflucht in solche Welten gravierende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben, vom Verlust von zwischenmenschlichen und familiären Verbindungen, Vernachlässigung von Beruf und Interessen zugunsten der “spirituellen Suche” bis hin zu Ängsten im Hinblick auf Besessenheit oder Bestrafung durch Geister, Dämonen oder jenseitige Wesen bei “falschem” Verhalten. Oft besteht das Gefühl, dass weitere spirituelle oder psychedelische Erfahrungen der einzige Weg zur Lösung oder Erleuchtung sein können, so dass es zu einem “Zuviel” an psychedelischen Erfahrungen kommen kann, die “Suche” wird zu einem neuen Gefängnis.

Integrationstherapie kann hier einerseits helfen, bisherige Erfahrungen zu bearbeiten und in den eigenen Kontext zu integrieren, andererseits aber auch Verständnis für das Bedürfnis nach weiteren Erfahrungen und die darunterliegenden Nöte und Ängste schaffen.

Catharsis als einziger Weg zur ‘Heilung’?

Bei der Arbeit mit Psychedelika zu Zwecken der ‘Heilung’ besteht manchmal eine starke Fixierung auf schwierige oder kathartische Erfahrungen als einziger möglicher Weg, Traumata oder andere schwierige Lebensereignisse zu verarbeiten. Diese Überzeugung zeigt sich teils auch in andern Ansätzen der psychosomatischen ‘Heilung’, die kathartische Erfahrung wird als schneller Weg zur ‘Heilung’ verstanden, der weitere, längerfristige Arbeit überflüssig macht. Ebenso wie in der ‘spirituellen Suche’ kann die Suche nach ‘Heilung’ zu einem neuen Gefängnis werden, zwischenmenschliche Beziehungen, Beruf und persönliche Interessen leiden, werden vernachlässigt, oder sogar als Hindernisse auf dem Weg verstanden. Integrationstherapie kann hier einerseits helfen, bisherige kathartische Erfahrungen zu bearbeiten und in den eigenen biografischen Kontext zu integrieren, andererseits aber auch die wichtige Erfahrung schaffen, dass wahre Veränderung nicht nur durch kathartische Erfahrungen entsteht, sondern durch gemeinsam kreierte zwischenmenschliche korrigierende Erfahrungen.

Spirituelle Krisen

Die Erlebnisse und Erkenntnisse einer psychedelischen Erfahrung können in fundamentalem Kontrast zu unserer bisher gelebten Realität und unserem Selbstverständnis stehen. Ein Atheist mag dem Göttlichen begegnen, ein überzeugter Christ Buddha. Wenn religiöse Überzeugungen einen integralen Bestandteil unseres Selbstbildes darstellen, kann eine solche Erfahrung eine tiefe Identitätskrise auslösen. Menschen, die sich auf einem spirituellen Weg befinden, mögen zur Erkenntnis erlangen, dass sie auf dem Weg nicht so weit fortgeschritten sind, wie es ihrer Überzeugung entspricht, oder vielleicht mit der Tatsache konfrontiert werden, dass mehr ‘Ego’ in ihrer Spiritualität ist, als sie es bisher angenommen haben. Solche Krisen im Selbstbild lassen sich in der Integrationstherapie gut bearbeiten.

Im Gegensatz dazu gibt es in sehr seltenen Fällen noch die sogenannten Spiritual Emergencies, wahre Krisen eines ‘Spirituellen Erwachens’, die mit einer Vielzahl von beängstigenden Symptomen einhergehen können. In einem solchen Fall ist es wichtig, andere Ursachen für solche Symptome, insbesondere psychotische Zustände, im Rahmen der Integrationstherapie auszuschließen. Die Integration bzw. die weitere spirituelle Arbeit sollte dann unter der Leitung eines entsprechenden spirituellen Lehrers oder Geistlichen erfolgen.

Was können die Ursachen sein?

Manchmal lässt sich einer schwierige Erfahrung einfach nicht verhindern, obwohl alle Vorkehrungen getroffen wurden - darauf sollte jeder Facilitator in der Vorbereitung hinweisen. Aber Schwierigkeiten können sich auch aus psychischen oder körperlichen Vorerkrankungen ergeben, die im Screening übersehen wurden, oder für die nicht die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Auch eine unpassende Kombination aus Substanz, Dosierung und Setting kann eine psychedelische Erfahrung schnell sehr schwierig werden lassen. Vielleicht war auch die Vorbereitung für die Erfahrung nicht umfangreich genug für die gewählte Substanz oder Dosierung, oder Du wurdest auf einem Festival von einer schwierigen Erfahrung überrollt, ohne dass das geplant war. Auch eine psychedelische Erfahrung ohne einen ausgebildeten Facilitator kann schwierig sein, ebenso, wenn es zu zwischenmenschlichen Problemen während einer Erfahrung kommt. Im schlimmsten Fall kann dies bis zum körperlichen oder emotionalen Missbrauch durch Facilitator oder “Schamanen” reichen, oder zu körperlichen Verletzungen durch Stürze, Verbrennungen oder Verlassen der geschützten Umgebung.